Besondere Menschen entdecken ihr zweites Ich
Fotoprojekt einer Tagesstätte der Diakonie Westerwald
RDW HN, WESTERBURG.
Wie wäre es, einen Tag lang in eine völlig neue Rolle zu schlüpfen? Die Klientinnen und Klienten der Westerburger Tagesstätte für Menschen mit psychischen Erkrankungen haben es ausprobiert.
Das Projekt des Diakonischen Werks Westerwald zeigt Klientinnen und Klienten der Westerburger Tagesstätte, die neue Seiten an sich entdecken und mithilfe einer Visagistin in eine andere Rolle schlüpfen. Diese bemerkenswerten und bewegenden Verwandlungen wurden in ausdrucksstarken Schwarzweiß- und Farbfotografien festgehalten.
Das neue Ich entdecken
Zunächst fotografierte der Öffentlichkeitsreferent des Evangelischen Dekanats Westerwald, Peter Bongard, die Klientinnen und Klienten mit psychischen Erkrankungen in ihrem vertrauten Umfeld der Tagesstätte. Dann, einige Wochen später, schlüpften die Männer und Frauen mit Hilfe der Visagistin Irina Scheiwe in völlig neue Rollen, die sie sich selbst ausgesucht hatten: in Geheimagenten, Steampunks, Diven.
Schwarzweiß und Farbe
„,Mein zweites Ich’ ist mehr als ein Fotoshooting“, sagt Diakonie-Mitarbeiterin und Projektkoordinatorin Astrid Müller-Ax am Rande einer Vernissage in Mainz. „Wir haben uns wochenlang intensiv mit diesem Thema auseinandergesetzt und mit den Besuchern reflektiert, wie sie im Alltag auftreten – und wie sie gerne auftreten würden. Die Fotos zeigen, dass die Männer und Frauen der Tagesstätte ihr Leben nicht nur bewältigen, sondern es in den verrücktesten Farben gestalten können.“
Stärken und Schwächen entdecken
Der Reiz dieses Projektes liegt für den Leiter des Diakonischen Werks Westerwald, Wilfried Kehr, vor allen Dingen im Mut der Models: „Sie haben sich nicht nur in Schale geworfen, sondern haben sich getraut, sich selbst neu zu entdecken und sich mit den eigenen Stärken und Schwächen auseinanderzusetzen.“
…
Quelle: Diakonisches Werk Westerwald, 2021
Fotos: Peter Bongard