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Mehreinnahmen aus Kirchensteuern für Menschen in Not

Verteilung dieser Mittel erfolgt über die diakonischen Tafeln sowie armutsbezogene Arbeitsgebiete der Diakonischen Werke. Ziel ist eine schnelle und nachhaltige Unterstützung von Betroffenen.
Zwei Personen sitzen am Tisch und unterhalten sich
© Adobe, bnenin

Mehreinnahmen aus Kirchensteuern für Menschen in Not

Energiepreispauschale: Diakonische Werke in Hessen-Nassau unterstützen

Die Diakonischen Werke in Hessen und Nassau erhalten rund 3,93 Millionen Euro von der Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN). Dies sind zusätzliche Kirchensteuer­einnahmen aus der staatlichen Energiepreispauschale. Die Verteilung dieser Mittel erfolgt über die diakonischen Tafeln sowie armutsbezogene Arbeitsgebiete der Diakonischen Werke. Ziel ist eine schnelle und nachhaltige Unterstützung von Betroffenen. Die Angebote starten ab Dezember 2022.

 

Kirchensteuermehreinnahmen der EKHN

Die Auszahlung der Energiepreispauschale führte zu erhöhten Steuereinnahmen der Kirchen, so auch bei der EKHN. Der Großteil dieser 3,93 Millionen Euro ging an die RDW HN – Diakonischen Werke in Hessen und Nassau gGmbH. Anteilig waren dies rund 3,2 Millionen Euro. Weitere Anteile erhielten die kirchlichen Tafeln auf dem Gebiet Hessen-Nassau, sowie das Diakonische Werk Frankfurt Offenbach und das das Diakonische Werk Marburg-Biedenkopf.

Die EKHN beschloss die Weitergabe der zusätzlichen Mittel an Tafeln und Diakonische Werke, um Entlastung zu schaffen für Menschen, die durch die aktuelle Energiepreisentwicklung stark belastet sind.

Beratung und langfristige Unterstützung

Ziel ist, sowohl eine kurzfristige, als auch eine nachhaltige Unterstützung anzustreben. „Die Hilfen sollen dort ankommen, wo sie dringend benötigt werden“, erläutert Volker Knöll, Geschäfts­führer der Diakonischen Werke in Hessen und Nassau. „In der Beratung in unseren Diakonischen Werken schauen wir auf die individuelle Lebenssituation. Optimalerweise können so auch zusätzliche Maßnahmen zur Existenz­sicherung eingeleitet werden.“ Dies können Ansprüche auf dauerhafte staatliche Hilfen oder eine Verhandlung mit Energieversorgern sein. „Dadurch erreichen wir eine auf längere Zeit angelegte Unterstützung, von der die Menschen letztendlich auch mehr haben. Wir vervielfältigen damit quasi den Effekt“, so Knöll weiter.

Angebote der Diakonischen Werke stehen grundsätzlich jedem offen

„Diese scheinbar hohe Summe vermittelt den Eindruck, dass hierdurch viele Menschen erreicht und unterstützt werden können. Umgerechnet sind dies jedoch nur ein paar Euro, die an Steuermehr­einnahmen pro Gemeindeglied auf dem Gebiet der EKHN eingenommen wurden“, erläutert Knöll. Die Diakonischen Werke betreuten im Jahr 2021 rund 120.000 Klienten. „Da bleibt nicht viel für jeden, vor allem, da sich derzeit viele neue Betroffene bei uns melden.“

Hoher Bedarf in den Regionen

Es melden sich bereits jetzt Bürger:innen, die stark durch die gestiegenen Lebenshaltungskosten oder Mehraufwendungen für Energie wie Strom und Gas betroffen sind. Es ist davon auszugehen, dass vor allem Menschen und Familien mit geringerem und mittleren Einkommen in wirtschaftliche Schieflagen geraten und Hilfen benötigen. Eventuell vorhandene Rücklagen sind durch die Pandemie aufgebraucht. Aber auch bei Bürger:innen, die schon in unsere Unterstützungsangebote eingebettet sind, steigt der Kostendruck.

Helferin in der Tafel sortiert Lebensmittel
© DW Rheingau-Taunus

Weiterhin sind die Tafeln seit längerer Zeit in einer Schieflage, da es mehr Menschen gibt, die als Tafelkund:innen aufgenommen werden möchten, gleichzeitig aber die Ressourcen wie Räumlich­keiten, Infrastruktur oder Lebensmittelspenden begrenzt sind. Auch hier soll in erster Linie mit Beratung unterstützt werden.

Gemeinsam im Sozialraum

Die Angebote unterscheiden sich je nach den Bedarfen in der Region, gerade daher ist eine enge Abstimmung mit Kirche und Sozialpartnern angestrebt.

Gemeinsam mit Kirchengemeinden, Kommunen oder anderen Initiativen und Instit­utionen entstehen derzeit in Stadt und Landkreis oder Gemeinde vielfältige Angebote für Betroffene: Informations-, Klärungs- und Navigationsveranstaltungen zu beispielsweise Wohngeld. Weiterhin wird durch Energie­versorger, Stadt- und Landkreisverwaltung, Sozial­stationen oder andere Diakonische Träger in bestehenden Hilfen weitergeleitet. Ziel ist, gemeinsam Menschen zu erreichen, denen die Sozialsysteme fremd oder nicht zugänglich sind. Auch aufsuchende Beratung ist geplant.

#wärmewinter

Ein Teil der Angebote, die aus den Mitteln der Energiepreispauschale entstehen, finden sich auch unter dem Hashtag „Wärmewinter“ wieder. Die Internetseite der Diakonie Deutschland bündelt Angebote – unabhängig von den Kirchensteuermehreinnahmen – aus ganz Deutschland, unter anderem Wärmestuben und Suppenküchen. Diese Projekte sind wichtig und zeigen, wie engagiert Menschen anderen Menschen in Krisenzeiten helfen. Aber nicht alle Projekt unter #wärmewinter werden über die Mittel aus den erhöhten Kirchensteuermitteln finanziert.

Gestiegener Kostendruck auch bei den Diakonischen Werken

„Wir haben derzeit viele Anfragen. Das ist auch gut so, denn grundsätzlich stehen wir allen Menschen zur Seite und unterstützen sie in ihrer ganz persönlichen Situation – unabhängig von den zusätzlichen Mitteln der Energiepreispauschale“, fasst Knöll die aktuelle Situation zusammen.

Aber auch die Diakonischen Werke selbst müssen erhöhte Kosten stemmen und mehr für Energie und z. B. Lebensmittelkosten für die Tagesstätten einkalkulieren. Daher benötigen die Tafeln und die Diakonischen Werke auch weiterhin Unterstützung durch Spenden, um ihre Arbeit auch zukünftig und langfristig durchführen zu können.

Daher lädt Knöll herzlich ein „alle, die nicht auf die staatliche Energiepauschale angewiesen sind, ihre Pauschale oder einen Teil davon für einen guten Zweck und im Besonderen an uns zu spenden. Die Klientinnen und Klienten danken es Ihnen.“ Mit den Mitteln werden Betroffene vor Ort und durch die Arbeit der Diakonischen Werke unterstützt.

Über die Diakonischen Werke

Die RDW HN – Regionale Diakonische Werke in Hessen und Nassau gGmbH ist die soziale Arbeit der Evangelischen Kirche. 17 Regionale Diakonische Werke in Hessen und Rheinland-Pfalz gehören dazu. In diesen und der Geschäftsstelle in Frankfurt am Main arbeiten über 1.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie werden unterstützt von ca. 5.000 ehrenamtlich Tätigen. Sie alle setzen sich engagiert und professionell für Menschen in schwierigen Lebenslagen ein. Die RDW HN beraten, begleiten und betreuen im Jahr ca. 120.000 Menschen in sozialen Notlagen und Krisen

Spendenkonto:
Evangelische Bank eG, Kassel, IBAN: DE41 5206 0410 0005 0302 69, BIC: GENODEF1EK1


Fotos: Adobe / bnenin, Diakonisches Werk Rheingau-Taunus

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